La Réserve Zurich X Ara Starck
ARA STARCK, MALERIN DES LICHT

Die Künstlerin Ara Starck ist mit grossformatigen Kreationen vertraut, insbesondere mit Fresken und Buntglasfenstern. Nun hat sie eines ihrer traumähnlichen Werke zum ersten Mal auf ein Foulard und ein Twilly aus Seide übertragen.

 Wie ist dieses neue Projekt entstanden?
Alles begann vor der Coronakrise. Das La Réserve Eden au Lac wollte meine Glasmalereien an den Fenstern des Hotels auf eine andere Art und Weise mit seinen Gästen teilen, indem es meine Originalgemälde auf seidene Foulards und Twillys übertrug und so den Moment der Begegnung verlängerte. Es zeigte sich schnell, dass das eine fantastische Idee war! «Les Voûtes» wurde für die erste Serie ausgewählt, der später die anderen vier Werke folgen sollten.

Können Sie uns etwas zu «Les Voûtes» erzählen?
Ursprünglich sollten die fünf Glasfenster den Besucher auf seinem Weg von der Treppe bis unter die Dachkuppel begleiten. Mit der Technik der Glasmalerei wollte ich fantasievolle Landschaften erschaffen, die sich durch das einfallende Tageslicht ständig verändern – manchmal sogar von einem Augenblick zum nächsten. So entstehen bei jeder Betrachtung neue Interpretationen und neue Emotionen. «Les Voûtes» unterstreicht diese Idee einer bewegten Landschaft durch die Symbolkraft des Wassers, das hier die Form von fliessenden Bächen annimmt. In ähnlicher Weise durchdringt das Licht die Glasfenster, die eine Schnittstelle zwischen Innen und Aussen darstellen. In den letzten zehn Jahren habe ich gelernt, meine Gemälde für dieses Medium anders zu denken, denn wenn man auf Glas arbeitet, muss man das beim Entwerfen eines Gemäldes von Anfang an berücksichtigen. Es ist eine andere Art sich auszudrücken und dabei spielt das Material Glas eine wesentliche Rolle. Man kann zum Beispiel mit variablen Transparenzeffekten arbeiten. Es hat mir Spass gemacht, die Gläser zusammen mit den Glasermeistern sorgfältig auszuwählen, damit die Farben der poetischen Choreografie, die ich im Kopf hatte, entsprachen.

Von der Glasmalerei zur Seide – ist das nicht ein ganz anderer künstlerischer Ansatz?
Ich habe die Originalgemälde übernommen, die eigentlich unter Verschluss gehalten werden und nicht aus meinen Archiven hervorgeholt werden sollen! Diesmal erhalten sie jedoch ein zweites Leben. Wie das Glas hat auch die Seide eine sehr interessante Beziehung zum Licht. Es ist ein schillerndes Material, das mehr oder weniger reflektierend sein kann und die Farben auf unterschiedliche Weise ausstrahlen lässt, ähnlich wie bei Buntglasfenstern. Zudem werden Foulard und Twilly um den Hals getragen, wo die Halsschlagader verläuft – eine starke Verbindung zum Herzen … Die Idee des lebenswichtigen Elements findet sich auch hier wieder, diesmal auf der Haut. Wie mit den Glasermeistern arbeiteten wir auch hier mit talentierten Handwerkern zusammen, in gegenseitigem Respekt. Gemeinsam erschufen wir einen neuen Ausdruck dessen, was ich ursprünglich gemalt hatte. Es ist das Zusammentreffen von zwei Kunsthandwerken, bei denen die Technik und die Beziehung zum Material einzigartig sind. Für mich ist das von zentraler Bedeutung.

Abgesehen von diesen exklusiven Kreationen: Woran arbeiten Sie zurzeit?
Wir bereiten eine Ausstellung in Neapel vor, die im Oktober von der Fondazione Made in Cloister im wunderschönen Rahmen der Kirche Santa Caterina a Formiello durchgeführt wird. Es ist ein sehr anspruchsvolles Projekt in einem riesigen Raum, das mich im Moment stark beschäftigt. Ausserdem arbeite ich an meinem vom Format her grössten Projekt, einem riesigen Gemälde von 30 x 30 Metern, das ebenfalls im Herbst im Olivenölmuseum LA Organic in Ronda, Südspanien, enthüllt wird. Ein weiteres grossartiges Abenteuer, in künstlerischer und menschlicher Hinsicht! Ich habe das Glück, mich immer wieder mit inspirierenden Orten von enormem Charisma auseinandersetzen zu dürfen. Man muss ihnen nur zuhören, um etwas zu erschaffen …

Interview von Anne Marie Clerc

Foulard 120 × 120 cm – Twilly 80 cm
100% Seide – limitierte Ausgabe, handgefertigt in Italien von The Bespoke Company

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